Zu meinem zweiten online-ZimmerGESPRÄCH konnte ich diesmal unseren GRÜNEN Verkehrsminister Winne Hermann begrüßen. Und wie sehr das Thema viele Menschen bewegt, zeigte allein schon die hohe Teilnehmer*innenzahl an diesem Abend. Zu Beginn gab es ein Impulsreferat des Ministers zum Thema „Mobilität 2030 – wo stehen wir, wo wollen wir hin“. Darin ging es neben dem, was bisher erreicht wurde vor allem um die zukünftigen Ziele und Herausforderungen im Verkehrssektor. Winne Hermann formulierte dabei fünf Ziele, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden müssen, um das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität bis 2050 verwirklichen zu können: Ein Drittel aller Autos muss klimaneutral unterwegs sein, der ÖPNV-Anteil verdoppelt, jeder zweite Weg zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt und jede dritte Tonne an Gütern klimaneutral transportiert und der Autoanteil mit herkömmlichen Verbrennungsmotor in den Städten um ein Drittel reduziert werden. Wie wir diese ambitionierten Ziele erreichen können und welche Zwischenschritte es dafür braucht, damit beschäftigt sich auch die Wissenschaft intensiv. Ich habe mich darum sehr gefreut, dass unser GRÜNES Mitglied Dr. Johannes Schuler, Konsumentenpsychologe am Fraunhofer Institut ISI in Karlsruhe auch noch einen kurzen Input zu einer aktuellen Studie zu Nutzerpotentialen von Sharingkonzepten im Mobilitätsbereich vorgestellt hat. Eine Schlussfolgerung aus den Ergebnissen der Studie ist, dass neben den sogenannten „Pull-Faktoren“, also den Anziehungspotentialen der alternativen Angebote vor allem auch die „Push-Faktoren“ wichtig sind. Diese Faktoren sind jene, die die Haltung und Nutzung eines eigenen Fahrzeuges unattraktiv machen. Im anschließenden Austausch ging es um die komplette Bandbreite der Verkehrsthemen, die in einer Stadt wie Mannheim aufschlagen. Wir spannten den Bogen von der Flusskreuzschifffahrt, über den Güterverkehr auf dem Land und zu Wasser, zu Konzepten zur Warenauslieferung im innerstädtischen Bereich, dem Radwegeausbau und Sharingkonzepten bis hin zum Kompaktbahnhof Neckarau. Mein Fazit nach dem anderthalbstündigen Austausch: Wir sind in Baden-Württemberg in einigen Bereichen schon auf einem sehr guten Weg. Nun brauchen wir weiterhin viel Mut bei der Gestaltung der Verkehrswende der Zukunft.