Vergangene Woche verstarb im Alter von 98 Jahren Zilli Schmidt und mit ihr eine der letzten Zeitzeug*innen des Holocaust. 1942 wurden sie und ihre ganze Familie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Als Angehörige der Sinti und Roma hielt man sie dort im sogenannten „Zigeunerlager“ gefangen, wo ihre Tochter, ihre Eltern und ihre Schwester ermordet wurden.
Ich durfte Zilli Schmidt im vergangenen Jahr persönlich kennenlernen, als ihr das Bundesverdienstkreuz durch Bundespräsident Steinmeier verliehen wurde und war tief beeindruckt von der Lebensgeschichte dieser Frau. Selbst im hohen Alter hat Zilli Schmidt es als ihre Aufgabe gesehen, diese Geschichte immer wieder zu erzählen und hat dabei eine Kraft und Ausdauer gezeigt, die ihresgleichen sucht. Ich bin so dankbar für diese Berichte – für den Mut sich immer wieder den schrecklichen Erinnerungen auszusetzen, zu warnen und zu mahnen: Nie wieder!
Es werden immer weniger Menschen, die als Zeitzeug*innen berichten und ich sehe es als unser aller Aufgabe an, daran zu erinnern, zu welchem Grauen und welchen schrecklichen Taten Menschen fähig sind und damit dafür Sorge zu tragen, dass sich solch ein Leid, wie es Millionen Menschen unter dem Regime der Nationalsozialisten angetan wurde, niemals mehr wiederholen wird.
Danke Zilli Schmidt, für Ihren Mut, Ihre Kraft und Ihr Zeugnis. Sie sollen uns damit ein Vorbild sein.