Auf der Schiene: Informationsgespräch zum aktuellen Planungsstand beim Knotenausbau

von | März 23, 2020 | Newsletterbeitrag

Das Schienennetz Frankfurt-Mannheim und Mannheim-Karlsruhe ist ein wichtiger Bestandteil des südwestdeutschen Streckennetzes in Deutschland. Es ist im Logistik- als auch im Personenbeförderungsbereich stark frequentiert. Daher kommt es derzeit oft zu Störungen im technischen Bereich und zu Zugausfällen im Fernverkehr. Laut Prognosen der Bahn werden mit der Einführung des Deutschlandtaktes ab dem Jahr 2030 Fahrgastzahlen und Güterverkehr weiter zunehmen. Deutschlandtakt heißt: Ab 2030 sollen alle 30 Minuten Fernzüge zwischen den 30 größten deutschen Städten verkehren. Das bedeutet, dass die Züge an wichtigen Knotenbahnhöfen immer annährend zur gleichen Zeit ankommen und kurz darauf wieder abfahren. Für die Fahrgäste bedeutet das optimale Umsteigezeiten und leicht zu merkende Fahrpläne.  Hier könnte man allianz-pro-schiene.de verknüpfen

Ein weiterer Ausbau des Bahnverkehrs ist eine klare Zielsetzung GRÜNER Verkehrspolitik. Dazu muss selbstverständlich auch ein Ausbau der bisherigen Trassen stattfinden, also Neubaustrecken. Für Mannheim ist es von großer Bedeutung auch weiterhin für den ICE- und Güterverkehr ein attraktives, dezentrales Drehkreuz in Deutschland mit Verbindungen in die Schweiz und schneller Anbindung an Frankreich zu bleiben. Für die Menschen in Mannheim stellt sich aber auch die Frage, wie viel Zugverkehr durch das Stadtgebiet und damit auch vorbei an dicht bebauten Wohngebieten führen muss.

Zu der von der Bahn geplanten Neubaustrecke, liegen verschiedene Trassenvarianten vor und es ist noch unklar, wo die Strecke schlussendlich entlangführen wird. 2016 wurde zu allen Fragen rund um die Streckenführung, Bedürfnisse und Befürchtungen der Anwohnenden ein Beteiligungsforum für Bürger*innen und Initiativen aus der Region eingerichtet an dem auch ich als Mannheimer Landtagsabgeordnete und Entsandte der GRÜNEN Landtagsfraktion regelmäßig teilnehme.

Um in der Region Rhein-Main/Rhein-Neckar einen einheitlichen Sachstand zur Projektkonzeption der Bahn zu haben, trafen sich in meinem Mannheimer Büro kürzlich die GRÜNEN Abgeordneten der Region aus Bund und Land mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn Torsten Krenz und den örtlichen zuständigen Projektleitern. Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen aus dem Bundestag Matthias Gastel, Daniela Wagner und Danyal Bayaz, sowie den Fraktionskolleg*innen Barbara Saebel, Hermino Katzenstein, Uli Sckerl und Manfred Kern informierte ich mich über die verschiedenen Möglichkeiten, um die Kapazitäten für den Güter- und Personenverkehr zu steigern und Fahrzeiten im Fern- und Güterverkehr zu verringern

Mittlerweile wurden für den Abschnitt Lorsch-Mannheim verschiedene Varianten untersucht. Aus den Varianten, die einen Tunnel unter Mannheim ermöglichen, wird von der Bahn die Variante „e3 – schnelle Tunnelvariante“ präferiert, die in direkter Linie von Lorsch nach Mannheim führt. In weiten Teilen wird hier eine offene Tunnellösung von der Bahn vorgeschlagen.

Der Tunnel unter Mannheim wird aktuell in der Optimierung der Kontenstudie Mannheim durch den Bund untersucht. Der Tunnel würde natürlich den Lärmschutz für die Stadt erheblich verbessern, muss aber in der Studie seine Wirtschaftlichkeit durch Kapazitäts- und Reisezeitgewinne noch unter Beweis stellen. Das bedeutet, dass durch den Tunnel dann zukünftig auch einzelne Personenzüge fahren werden, die dann nicht mehr am Mannheimer Hauptbahnhof halten. Zur Diskussion dieser Varianten wird es ein zusätzliches Dialogforum für den Knoten Mannheim und die Strecke Mannheim-Karlsruhe geben, sobald die Optimierungsstudie des Bundes zum Knoten Mannheim vorliegt.

Die ausführlichen Einblicke in die Vorhaben und Variantenmöglichkeiten beim Ausbau des Mittelrheinkorridors und den guten Austausch sehen wir GRÜNEN sehr positiv und zielführend.  Als Vertreter*innen der Region ist es uns sehr wichtig weiterhin aktuellste Informationen einzuholen und frühzeitig die Anliegen der Region einzubringen, um eine sinnvolle Gleisführung für die Metropolregion Rhein-Neckar zu erzielen, die selbstverständlich optimalen Lärmschutz beinhalten muss.