Grundbildungszentrum der Abendakademie: Niedrigschwellige Hilfe für Betroffene

Grundbildungszentrum der Abendakademie: Niedrigschwellige Hilfe für Betroffene

 

Wer in unserem Land die Schule besucht hat, kann lesen und schreiben. Diese Grundannahme trifft nicht immer zu und es handelt sich dabei nicht um seltene Einzelfälle. Allein in Mannheim wird die Gesamtzahl der Personen, die Probleme damit haben Texte zu verstehen oder sogar Wörter zu erkennen auf bis zu 30.000 Personen geschätzt wird. Für die Betroffenen ist das nicht nur im Alltag sehr einschränkend, sondern auch schambehaftet. Seit Jahren bietet die Abendakademie bereits Kurse im Bereich der Grundbildung an, um genau diesen Menschen Hilfe anbieten zu können.

Bei meinem gemeinsamen Besuch mit unserem designierten Mannheimer Bildungsbürgermeister Dirk Grunert in den neu eingerichteten Räumen des Grundbildungszentrums im 5. Stock der Mannheimer Abendakademie habe ich mich dazu ausführlich informiert. Gemeinsam mit 7 weiteren Grundbildungszentren wurde die Mannheimer Einrichtung in diesem Jahr vom Kultusministerium zertifiziert und erhält über zwei Jahre eine Förderung von je 50.000 EUR. Mit den neuen Ressourcen soll vor allem die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert und Betroffene erreicht werden, die nicht wissen wo sie Hilfe bekommen können.  Eine Überlegung ist auch ein Lastenrad anzuschaffen, mit dem an öffentlichen Plätzen auf das Thema Grundbildung aufmerksam gemacht werden kann. Auch soll das bereits bestehende Angebot des „ABC-Kaffees“ ausgeweitet werden, in dem sich seit zwei Jahren Betroffene vor oder nach ihren Kursen treffen und sich austauschen können.  Ich finde diese niedrigschwelligen Angebote unglaublich wichtig, um Menschen zu erreichen und ihnen eine bessere Teilhabe an unserer Informations- und Wissensgesellschaft zu ermöglichen.

 

UN-Behindertenrechtskonvention: Wo stehen wir im baden-württembergischen Bildungssystem

UN-Behindertenrechtskonvention: Wo stehen wir im baden-württembergischen Bildungssystem

 

Baden-Württemberg hat sich dazu entschieden zusätzlich zur Inklusion die früheren Sonderschulen zu Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) umzugestalten. Damit ist der inklusive Ausbau des bestehenden Bildungssystems ebenso Bestandteil des Koalitionsvertrags der grün-schwarzen Regierungskoalition, wie der Erhalt der SBBZ im Land. Das verpflichtet selbstverständlich dazu, alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um in jedem Fall bestmögliche Voraussetzungen für Kinder mit Förderbedarf zu schaffen. Den Stand der Weiterentwicklung sonderpädagogischer Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote untersuchte das Kultusministerium bisher in zwei Berichten. Nach dem ersten Bericht im Oktober 2017 folgte der zweite Bericht im April 2019.

Für die darin definierten Aufgaben braucht es gut ausgebildete Lehrkräfte. Nun wird der Mangel an sonderpädagogischen Lehrkräften allseits betont. So heißt es im Bericht des Ministeriums dazu, dass je nach Perspektive beklagt werde, die Ausstattung inklusiver Bildungsangebote gehe zu Lasten der SBBZ und umgekehrt. Der zahlenmäßige Mangel an Sonderpädagog*innen ist aber in meinen Augen nur teilweise das Problem. Denn Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und damit auch eine Aufgabe für eine gesamte Schulgemeinschaft. Sonderpädagog*innen sind in den multiprofessionellen Teams an Schulen wichtig. Aber sie müssen nicht durchgängig in den Klassen sein. Das bedeutet aber auch, dass alle Lehrkräfte sich bereits in ihrer Ausbildung mit Fragen und Anforderungen der Inklusion befassen. In diesem Zusammenhang steht ein sehr interessantes Projekt an der PH Heidelberg, welches ich gerade gemeinsam mit unserer Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Sozialminister Manne Lucha und einigen GRÜNEN Abgeordnetenkolleg*innen besucht habe. Dabei hielten Menschen mit Behinderungen eine öffentliche Vorlesung zum Thema Heterogenität im Bildungskontext. Diese Menschen werden seit Oktober 2017 zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Seit dem Sommersemester 2018 lehren sie bei inklusionsbezogenen Lehrveranstaltungen an den Pädagogischen Hochschulen. Die Qualifizierung dauert 3 Jahre. Ziel ist es in der Ausbildung der Lehrkräfte das Thema Inklusion stärker zu verankern und einen echten Austausch mit Menschen mit Behinderungen zu schaffen und zwar innerhalb der Hochschule, als gleichberechtigte und natürlich gleichwertige Gesprächspartner*innen und Expert*innen in eigener Sache. Für das Gelingen der Inklusion ist es Voraussetzung, dass wir die Barrieren in den Köpfen abbauen und zu einem gegenseitigen Verstehen beitragen. Sonderwelten, die Menschen voneinander trennen müssen vermieden werden. Dazu leisten solche Ansätze und Projekte einen unglaublich wertvollen Beitrag.

Mehr Naturschutz: Umweltbewusstsein der Bevölkerung wächst

Mehr Naturschutz: Umweltbewusstsein der Bevölkerung wächst

 

Das Thema Natur- und Artenschutz wird vielen Menschen immer wichtiger und das ist auch gut so. Nach dem erfolgreichen bayrischen Volksbegehren zum Thema „Rettet die Bienen“, möchten sich Menschen in Baden-Württemberg ebenfalls noch stärker für den nachhaltigen Schutz und Erhalt von Tier- und Pflanzenarten einsetzen. Ein ähnliches Volkbegehren wie in Bayern soll nun in den kommenden Tagen durch die Initiatoren beim Innenministerium eingereicht werden.

Um ein Volksbegehren auf den Weg zu bringen bedarf es mehrere Schritte, wovon der erste schon gegangen ist: Genügend Unterschriften, um einen Antrag für ein Volksbegehren zu stellen, wurden bereits gesammelt. Sobald der Antrag eingereicht und für zulässig erklärt wird, gibt es im Spätsommer/ Herbst 2019 dann das eigentliche Volksbegehren. Damit sich der Landtag mit dem eingebrachten Gesetzesentwurf befasst, müssten 10 Prozent der Wahlberechtigten in Baden-Württemberg das Volksbegehren unterschreiben.

Die Forderung von proBiene, den Initiatoren des Volksbegehrens, beinhalten Änderungen verschiedener Gesetze, um die Sicherung der Vielfalt an Tier- und Pflanzenart in Baden-Württemberg zu gewährleisten. Diese Forderungen sind weitreichender als die des bayrischen Volkbegehrens, da wir in Baden-Württemberg schon viel im Bereich Artenschutz und Vielfalt geleistet und erreicht haben. Zum Beispiel hat sich der Biolandbau in Baden-Württemberg seit 2011 verdoppelt, der Gebrauch von Naturschutzmitteln ist gestiegen und die Einrichtung eines Nationalparks und zusätzlichem Biosphärengebiet ist uns erfolgreich gelungen. Ganz sicher wird es auch in Zukunft nicht an Engagement und Maßnahmen fehlen hier weiter voranzukommen. Wir GRÜNE im Land wollen dieses Jahr noch die Pestizidreduktionsstrategie verabschieden, damit weniger Gifte in Natur, Umwelt und schließlich auf unseren Tischen landen. Ganz wichtig ist es dabei, dass wir für all die großen Fragestellungen gute Lösungen gemeinsam mit den Landwirt*innen erreichen.

Wir begrüßen die breite Unterstützung des Artenschutzes in der Bevölkerung, müssen allerdings aus fachlicher Sicht Kritikpunkte an der Umsetzung der Ziele äußern. Durch bestimmte Forderungen von proBiene könnte zum Beispiel die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben gefährdet oder der Erhalt von Sonderkulturflächen auch im biologischen Bereich erschwert werden. Wir werden uns in den kommenden Monaten mit den möglichen Problemfeldern befassen und versuchen Lösungen zu finden, die für alle betroffenen Akteure tragbar sind. Den zunehmenden Einsatz für den Erhalt der Artenvielfalt begrüßen und unterstützen wir GRÜNE selbstverständlich.

Unabhängig von großen Aktionen und Taten können und sollten wir auch im Alltag unser Möglichstes zum Schutz unserer Lebensgrundlagen tun, denn schon kleine Taten, wie das naturnahe gestalten von Vorgärten und Balkonen, selbstgebastelte Nisthilfen für Wildbienen und ein bewusster Konsum können viel bewirken.

 

Mehr Fördergelder:  Kommunale Verkehrsprojekte nachhaltig unterstützen

Mehr Fördergelder:  Kommunale Verkehrsprojekte nachhaltig unterstützen

 

Die Verkehrswende beginnt in den Kommunen. Darum sind Fördergelder in diesem Bereich von großer Bedeutung. Bislang fließen auf Grundlage des sogenannten Entflechtungsgesetzes jährlich 165 Millionen Euro in Baden-Württemberg, um sowohl Vorhaben des kommunalen Straßenbaus als auch des öffentlichen Personennahverkehrs zu fördern.

Diese Förderung endet nun aber mit Ablauf des Jahres. Um ab Januar kommenden Jahres, weitere Projekte im Land auf den Weg bringen zu können, muss es eine Neuregelung geben. In die Abstimmungen zu der Neuregelung der Fördergelder für kommunale Verkehrsprojekte war ich als Sprecherin für den ÖPNV in den letzten 12 Monaten sehr eng eingebunden. Ich freue mich sehr, dass wir eine tragfähige Nachfolgeregelung für die Förderung des kommunalen Straßenbaus, des ÖPNV und des Rad- und Fußverkehrs entwickeln konnten, die nun in die öffentliche Anhörung geht. Der Gesetzentwurf sieht eine Mittelaufstockung der bislang 165 Millionen Euro pro Jahr auf 320 Millionen Euro jährlich für kommunale Verkehrsplanungen und Baumaßnahmen vor.

Ziel des neuen Gesetzentwurfes ist, eine weitere Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Sinne des Klimaschutzes zu erreichen. Die bestehende Förderkulisse wurde deshalb im neuen Gesetzentwurf erweitert und Förderung zum Klimaschutz deutlich hervorgehoben. Als Manneimer Gemeinderätin weiß ich, dass für Kommunen und kommunale Unternehmen langfristige Planungssicherheit von großer Bedeutung ist. Auch darauf wurde bei der Mittelausstattung des LGVFG großen Wert gelegt.

Ein wichtiges Ziel der Landesregierung ist der landesweite Ausbau der Schieneninfrastruktur und des Radwegenetzes. Dem „Zielkonzept 2025“ für den SPNV (Schienenpersonennahverkehr) in Baden-Württemberg folgend, soll das Land zu einer Pionierregion der nachhaltigen Mobilität werden. Um auch in Mannheim eine Verdoppelung der Nachfrage im Öffentlichen Verkehr bis 2030 zu erzielen, muss gerade der SPNV und ÖPNV noch mehr ausgebaut werden. Dies ist mit einer Aufstockung der Fördergelder auch in Mannheim deutlich leichter.

Praktikumsbericht: 5 spannende Tage in Mannheim und Stuttgart

Praktikumsbericht: 5 spannende Tage in Mannheim und Stuttgart

 

Junge Menschen sind nicht an Politik interessiert? Weit gefehlt. In meinem Büro melden sich immer wieder junge Menschen, die sich für die Tätigkeit einer Politikerin interessieren und sich nach der Möglichkeit erkundigen ein Praktikum zu absolvieren. Oft findet dies im Rahmen der beruflichen Orientierung an Schulen oder als Praxisanteil im Studium statt. Anfang Juli hat Hanna mein Team und mich eine Woche lang begleitet und das obwohl sie eigentlich schon Ferien hatte. Ganz herzlichen Dank für dieses tolle Engagement und für den nachstehenden Praktikumsbericht.

Hanna, 18 Jahre, Schülerin:

„Ich hatte die Möglichkeit für eine Woche sowohl bei Elke Zimmer im Büro mitzuarbeiten, als auch sie selbst auf einige Termine zu begleiten. Am Montagmorgen bin ich zuerst sehr herzlich von Elkes Mitarbeiterinnen begrüßt worden. Ich habe eine kleine Einführung bekommen, wonach ich den Mitarbeiterinnen über die Schulter schauen durfte, aber auch selbst eigene kleine Aufgaben übernahm.  Schon der erste Tag ging sehr schnell vorbei. Dienstags war ich nur morgens kurz im Büro, da ich abends Elke zum Bürgerrat Demokratie begleitet habe. Dies war eine Diskussionsrunde zu den Stärken und Herausforderungen unserer Demokratie. An diesem Abend durfte ich neue und interessante Erfahrung machen. Am nächsten Morgen folgte der nächste Termin. Dieser fand beim Mannheimer Institut statt. Es ging um islamische Seelsorge, womit ich im Voraus nie konfrontiert war. Dennoch konnte ich die Gespräche gut verfolgen, auch wegen der großartigen Unterstützung von Elke. Donnerstags fuhren wir gemeinsam zum Stuttgarter Landtag. Dieser Tag war mit Abstand der anstrengendste, aber auch der spannendste für mich: Ich durfte beim Arbeitskreis Bildung der GRÜNEN Landtagsfraktion und beim Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg anwesend sein.

Dann kam leider auch schon der letzte Tag meines Praktikums. Morgens waren wir in der Integrierten Gesamtschule Mannheim Herzogenried. Hier haben wir inklusiven Unterricht beobachtet. Dies fällt in Elkes fachpolitischen Zuständigkeitsbereich Inklusion in der Bildung. Schon nach dieser einen Woche habe ich einen sehr breiten Einblick in den Alltag einer Landtagsabgeordneten bekommen. Ich habe mich mit jedem Tag weiter eingearbeitet und immer mehr verstanden worum es bei dieser Arbeit geht.

Zum Abschluss kann ich sagen, dass ich sehr offen an dieses Praktikum herangegangen bin und positiv überrascht wurde. Meine Aufnahme durch alle Beteiligten war sehr herzlich und zuvorkommend. Ich nehme viele neue Erfahrung und Eindrücke mit. Dafür bin ich Elke, sowie ihren Mitarbeiterinnen sehr dankbar.“

Unterstützung für AWO: Mutter-Kind-Haus erhält Spenden über „Mama-Aktion“

Unterstützung für AWO: Mutter-Kind-Haus erhält Spenden über „Mama-Aktion“

 

Ein Jahr lang geht von allen Verkäufen der Galeria Kaufhof-Filiale in N7 jeweils ein Cent an das Mutter-Kind-Haus der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Mannheim.  Im Rahmen der bundesweiten „Mama-Aktion“ von Galeria Kaufhof hatte sich die AWO mit diesem wichtigen Projekt beworben. Das Mutter-Kind-Haus der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Mannheim ist eine Jugendhilfeeinrichtung und nimmt schwangere Frauen und alleinerziehende Mütter und Väter, die sich in einer Lebenskrise befinden, stationär auf. Das Team des Mutter-Kind-Hauses, bestehend aus Diplom-Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und Hauswirtschafterinnen, unterstützt die Eltern dabei eigene Lebensentwürfe zu erarbeiten und zu erproben. Dabei wird ganz individuell auf die Lebensumstände der einzelnen Mütter und Väter in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt eingegangen. Außerdem bietet das Mutter-Kind-Haus als weiteren Schwerpunkt die ganzheitliche Familienbeziehungsarbeit an. Oft ist es für die jungen Mütter und Väter die letzte Möglichkeit einen Weg zu finden, trotz ihrer sozialen oder psychischen Belastungen mit ihren Kindern zusammenbleiben und auch nach dem Aufenthalt eigenständig ein gemeinsames Leben führen können. Es ist wichtig, dass es solche Einrichtungen gibt und die Mitarbeiter*innen leisten eine tolle Arbeit, die man unterstützen sollte.

Am Startschuss der Spendenaktion am 3. Juni habe ich gemeinsam mit der kinder- und familienpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Mannheimer Gemeinderat Stefanie Heß teilgenommen. Ich drücke die Daumen, dass bis Sommer 2020 einiges an Spendengeldern zusammenkommt. Wer die Aktion unterstützen möchte, weiß jetzt wo das immer montags möglich ist.