Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz von den Soldaten der Roten Armee befreit. An diesem Tag begehen wir in jedem Jahr den Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust. In diesem Jahr ist es besonders wichtig, unseren jüdischen Freund*innen zu zeigen, dass wir auch in Krisenzeiten zusammenstehen und über aktuellen Konflikten niemals vergessen, welch unvorstellbares Leid von Deutschland aus, über Jüd*innen weltweit gebracht wurde. Anlässlich des diesjährigen Gedenktages lud die Stadt Mannheim zu einer Gedenkstunde in die Jüdische Gemeinde Mannheim ein. Mich hat besonders betroffen gemacht, dass die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Mannheim Frau Prof. Deborah Kämper in ihrer Begrüßung den Gästen dankte, dass sie trotz der aktuellen Lage in die jüdische Gemeinde kommen und nicht aus Angst vor möglichen Übergriffen jüdischen Gotteshäusern fernbleiben. Das ist erschütternd und darf nicht sein. Gestaltet wurde der Abend von über 80 Mannheimer Schüler*innen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Kindern und Jugendlichen als Opfer der Nationalsozialist*innen auseinandergesetzt haben. Mit ganz unterschiedlichen Formaten, die szenische Lesungen, Dialoge mit Künstlicher Intelligenz, Lieder und Theaterszenen beinhalteten zeigten diese jungen Menschen die ganze Brutalität eines menschenverachtenden Systems in dem die Würde des Menschen mit Füßen getreten wird. Auch heute sitzen in unseren Parlamenten und Gemeinderäten wieder Vertreter*innen einer Partei, die Deportationspläne ersinnt. Eine Partei, die bei den bevorstehenden Wahlen weiter an Einfluss gewinnen könnte. Der Ruf „Nie wieder ist jetzt!“ muss darum heute lauter sein als jemals zuvor. Den Schüler*innen und ihren Lehrkräften danke ich für ihre Beiträge und vor allem dafür, dass sie Erinnerung weitertragen und noch mehr Menschen zugänglich machen.