Leben retten: Konsumräume für drogenabhängige Menschen

von | Juli 27, 2022 | Newsletterbeitrag

Am 21. Juli jährte sich zum 25. Mal der Internationale Gedenktag an verstorbene Drogengebrauchende und leider ist deren Zahl zum vierten Mal in Folge gestiegen: Alleine in Deutschland starben im vergangenen Jahr 1.826 Frauen und Männer durch den Gebrauch illegaler Drogen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und mit Blick auf das große Leid der Betroffenen braucht es weitere Anstrengungen, um den Zugang zu Hilfen zu erleichtern und Todesfälle zu verhindern. Dabei spielt natürlich im ersten Schritt die Prävention eine wichtige Rolle. Für Menschen, die bereits in eine Abhängigkeit geraten sind, braucht es aber andere niedrigschwellige Hilfsangebote, wie beispielsweise sogenannte Konsumräume. Im Juni hat das Kabinett beschlossen, die entsprechende Landesverordnung über den Betrieb von Drogenkonsumräumen nicht nur zu entfristen sondern auch zu erweitern. Zukünftig können somit auch in Stadtkreisen mit weniger als 300.000 Einwohner*innen Drogenkonsumräume eingerichtet werden. Auch für Mannheim braucht es solch eine Einrichtung in der Drogengebrauchende sowohl medizinische als auch sozialpädagogische Hilfe erhalten können. Als Mannheimer Stadträtin habe ich gemeinsam mit der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion bereits 2018 einen entsprechenden Antrag eingebracht. Auch der Mannheimer Drogenverein fordert solch eine Einrichtung, als Ergänzung des aktuellen Angebots. Wie vielfältig und vor allem wie extrem wichtig diese Hilfsangebote sind, zeigten auch die Beiträge anlässlich der Jubiläumsfeier des Mannheimer Drogenvereins, welches ich im Mai besuchen durfte. Ich war tief beeindruckt von den Schilderungen ehemaliger Klient*innen und kann die Forderungen des Drogenvereins nur unterstützen. Drogenkonsumräume können im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten, wie am Beispiel des Karlsruher Konsumraumes zu sehen ist.