Politik und Glauben: Diskussionen über die Verantwortung von Politiker*innen

von | Dez 22, 2023 | Newsletterbeitrag

Auch in diesem Jahr durfte ich auf Einladung des ökumenischen Erwachsenenbildungswerkes einen Abend mitgestalten, bei dem es um die Verantwortung von Politik und Kirche für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ging.

Hier ein kleiner Auszug aus meiner Rede: „Natürlich ist die Bewahrung der Schöpfung nicht nur handlungsleitend für Politiker*innen mit christlichem Hintergrund. Bereits die Landesverfassung von Baden-Württemberg schreibt in Artikel 3 „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen …“. Und dieser Satz aus unserer Verfassung findet sich in abgewandelter Form auch im aktuellen Koalitionsvertrag: „Wir dürfen nicht heute die Freiheit und das gute Leben der nachfolgenden Generationen gefährden. Baden-Württemberg soll daher das führende Klimaschutzland werden.“  Die Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung ist eine Aufgabe, die uns alle angeht. Das sagt sich erst einmal so leicht, aber, wenn wir uns die Realität anschauen, sind wir gerade eher dabei, diese Schöpfung zu zerstören, statt sie zu bewahren. Meine Reden als Staatssekretärin haben im Sommer oft mit drei Worten begonnen: Griechenland – Skandinavien – Norditalien. Und alle wussten, was damit gemeint war: verheerende Brände und Hitze in Griechenland, sintflutartige Regenfälle in Skandinavien und unglaubliche Dürre in Norditalien – Wetterextreme, die wir so bisher in Europa nicht kannten, und die seit mehreren Jahren zur Normalität werden.“

Im Anschluss an den Vortrag, den ich durch Musik von Rio Reiser, Louis Armstrong und Udo Jürgens umrahmt hatte, führten wir eine spannende Diskussion. Ich nehme Einladungen zu solchen Abenden und Gesprächskreisen sehr gerne an, wann immer mein Kalender dies zulässt. Denn ich halte es für grundlegend, dass wir miteinander im Gespräch bleiben und uns gemeinsam den dringlichsten Aufgaben unserer Zeit stellen: dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen und der Wahrung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes.