Vergangene Woche war ich zu Besuch bei der Solawi-Mannheim Süd. Solawi ist die Abkürzung für Solidarische Landwirtschaft und steht für die lokale Partnerschaft zwischen Verbraucher*innen und Erzeuger*innen von Lebensmitteln. Dabei tragen die Abnehmer*innen gemeinschaftlich die Kosten der bäuerlichen Produktion und erhalten im Gegenzug jeweils einen individuellen Anteil an den geernteten Produkten.
Ich bin mit meiner Familie seit einigen Monaten selbst Mitglied und wollte mir vor Ort ansehen, woher jede Woche die leckeren Sachen kommen. Wir können uns einmal in der Woche eine Kiste mit Obst und Gemüse, Salat oder Eiern, auch mal Honig oder Marmelade an unserem Depot in Neckarau abholen. Einmal im Monat gibt es sogar frisch gebackenes Brot aus der Back-AG der Solawi MA-Süd – alle Produkte natürlich in Bio-Qualität.
Produziert wird das Projekt vom Landwirtschaftsbetrieb Scherer in Mannheim Rheinau mitten im Landschaftsschutzgebiet Dossenwald. Für Michel Scherer und sein Team liegen die Vorteile von Solawi klar auf der Hand: Die Landwirt*innen können frei von Marktzwängen und wirtschaftlichen Risiken produzieren und die Gemeinschaft erhält daraus die Lebensmittel nach ihren Wünschen: ökologisch, regional, unverpackt, fair und transparent hergestellt.
Bei dem Rundgang mit Michel Scherer, Gärtnerin Birgit Ackermann und Solawi-Ratsmitglied Ralf Weber konnte ich mir gemeinsam mit unserer neuen Gemeinderätin Alice van Scoter ein Bild von den vielfältigen Gemüse- und Obstsorten machen, die hier angebaut werden. Dabei wurde aber auch deutlich, dass Solawi-Betriebe sich zum Teil sehr großen Herausforderungen stellen müssen und es gar nicht einfach ist, als „kleine Landwirtschaftsbetriebe“ in klassische Förderprogramme zu passen, vom Staat ernst genommen zu werden und wirtschaftlich arbeiten zu können. Solawi-Mannheim Süd möchten ihre Ernteanteile in diesem Jahr noch deutlich erhöhen. Wer Interesse hat Teil der Gemeinschaft zu werden, kann sich gerne jederzeit an Michel Scherer und sein Team wenden. Als Mitglied kann man sogar „mitackern“, es ist aber keine Pflicht. Wer noch mehr über das tolle Konzept der Solawi erfahren möchte, findet unter Solidarische Landwirtschaft viele Infos zu Projekten und Höfen in der Nähe.