Die sommerliche Hitze hat uns fest im Griff – das zeigt sich nicht nur an vollen Schwimmbädern und dem hohen Absatz der Eisdielen, sondern leider auch an der Überschreitung der Ozonwerte. Gerade bei Kindern und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen kann dies zu körperlichen Beschwerden führen. Dem Rat von Verkehrsminister Winne Hermann körperliche Anstrengungen zu meiden und wann immer möglich auf klimaschonende Verkehrsmittel umzusteigen, kann ich mich darum nur anschließen. Denn bodennahes Ozon entsteht bei solchen Witterungslagen aus sogenannten Vorläufersubstanzen, wie Stickoxide und flüchtigen organischen Verbindungen, die beispielsweise im Straßenverkehr und in der Industrie emittiert werden. Wenn wir es schaffen, den Ausstoß dieser Vorläufersubstanzen zu verringern, ist das ein weiterer Beitrag zu mehr Lebensqualität auch an heißen Tagen.
Damit das gelingt, ist es kurzfristig unerlässlich, klimaschonende Verkehrsmittel zu nutzen und wenn möglich das Auto mit Verbrennungsmotor stehen zu lassen. Langfristig gilt das Gleiche wie beim Klimaschutz: Wir müssen bei der Verkehrswende schneller werden. Ein wichtiger Baustein ist der Radverkehr. Ob einkaufen, zur Arbeit pendeln oder Freizeitgestaltung: Das Fortbewegen mit dem Fahrrad muss insbesondere in Städten wie Mannheim zum schnellsten und praktischsten Fortbewegungsmittel werden. Dafür braucht es eine gute Radverkehrspolitik, die für die nötigen Rahmenbedingungen sorgt. Nur so können sich Handlungsmuster verändern. Rund 1.000 Menschen haben im Juni bei der Radparade in Mannheim ein Zeichen gesetzt. Die Erkenntnis: wir brauchen dringend eine bessere Radinfrastruktur, um Fahrradfahren attraktiv und sicher zu machen!
Ich freue mich, dass der Radkongress in Mannheim unter dem Motto „Jetzt! Mehr Radverkehr für Stadt und Land“ dem Thema Radverkehr den Stellenwert einräumte, den es verdient. Die rund 400 Teilnehmenden und ich haben viele spannende Impulse und Zukunftsvisionen mitgenommen.
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