von Zimmer Elke | Juni 26, 2024 | Newsletterbeitrag
Vergangene Woche war ich zu Besuch bei der Solawi-Mannheim Süd. Solawi ist die Abkürzung für Solidarische Landwirtschaft und steht für die lokale Partnerschaft zwischen Verbraucher*innen und Erzeuger*innen von Lebensmitteln. Dabei tragen die Abnehmer*innen gemeinschaftlich die Kosten der bäuerlichen Produktion und erhalten im Gegenzug jeweils einen individuellen Anteil an den geernteten Produkten.
Ich bin mit meiner Familie seit einigen Monaten selbst Mitglied und wollte mir vor Ort ansehen, woher jede Woche die leckeren Sachen kommen. Wir können uns einmal in der Woche eine Kiste mit Obst und Gemüse, Salat oder Eiern, auch mal Honig oder Marmelade an unserem Depot in Neckarau abholen. Einmal im Monat gibt es sogar frisch gebackenes Brot aus der Back-AG der Solawi MA-Süd – alle Produkte natürlich in Bio-Qualität.
Produziert wird das Projekt vom Landwirtschaftsbetrieb Scherer in Mannheim Rheinau mitten im Landschaftsschutzgebiet Dossenwald. Für Michel Scherer und sein Team liegen die Vorteile von Solawi klar auf der Hand: Die Landwirt*innen können frei von Marktzwängen und wirtschaftlichen Risiken produzieren und die Gemeinschaft erhält daraus die Lebensmittel nach ihren Wünschen: ökologisch, regional, unverpackt, fair und transparent hergestellt.
Bei dem Rundgang mit Michel Scherer, Gärtnerin Birgit Ackermann und Solawi-Ratsmitglied Ralf Weber konnte ich mir gemeinsam mit unserer neuen Gemeinderätin Alice van Scoter ein Bild von den vielfältigen Gemüse- und Obstsorten machen, die hier angebaut werden. Dabei wurde aber auch deutlich, dass Solawi-Betriebe sich zum Teil sehr großen Herausforderungen stellen müssen und es gar nicht einfach ist, als „kleine Landwirtschaftsbetriebe“ in klassische Förderprogramme zu passen, vom Staat ernst genommen zu werden und wirtschaftlich arbeiten zu können. Solawi-Mannheim Süd möchten ihre Ernteanteile in diesem Jahr noch deutlich erhöhen. Wer Interesse hat Teil der Gemeinschaft zu werden, kann sich gerne jederzeit an Michel Scherer und sein Team wenden. Als Mitglied kann man sogar „mitackern“, es ist aber keine Pflicht. Wer noch mehr über das tolle Konzept der Solawi erfahren möchte, findet unter Solidarische Landwirtschaft viele Infos zu Projekten und Höfen in der Nähe.
von Zimmer Elke | Juni 26, 2024 | Newsletterbeitrag
Im neuen Mannheimer Stadtquartier „Franklin“ wird ab November ein spannendes Projekt starten: Zwei Monate lang werden elektrifizierte und autonome Busse im Rahmen des Projekts RABus (Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land) im normalen Straßenverkehr getestet. In meiner Funktion als Staatssekretärin durfte ich gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin und Abgeordneten für den Wahlkreis Mannheim Nord Dr. Susanne Aschhoff an einer sehr interessanten Dialogveranstaltung im Mannheimer Norden teilnehmen, bei der mobilitätseingeschränkte Menschen und Vertreter*innen verschiedener Behindertenverbände ein RABus-Fahrzeug live testen und Fragen stellen konnten. Die Projektpartner des baden-württembergischen Verkehrsministeriums ZF Group, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Rhein-Neckar-Verkehr GmbH standen für Erklärungen rund um Fahrzeug, Haltestelle und On-Demand-Betriebe zur Verfügung.
Flexible, selbstfahrende On-Demand-Angebote haben das Potenzial, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. On-Demand bedeutet, dass der Bus nicht nach einem festen Fahrplan fährt, sondern über eine App oder telefonisch bestellt werden kann und dann eine individuelle Route zum gewünschten Ziel nimmt. Die Dialogveranstaltung hat gezeigt, dass es dafür eine gute Umsetzung und Kommunikation braucht. Viele Fragen wurden gestellt, etwa zur Barrierefreiheit der Buchungsapp, zur Nutzbarkeit der Rampe für schwere E-Rollstühle, zu akustischen Hinweisen und zur Mitteilung des Haltewunsches.
Auch in Friedrichshafen wird das RABus-Projekt umgesetzt, sogar im Überlandbereich mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h. In beiden Städten ist stets ein „Steward“ an Bord, der als Ansprechperson dient und in Notsituationen eingreifen kann.
Ich werde das Projekt weiter eng begleiten und mich dafür einsetzen, dass die Ergebnisse dazu beitragen, den öffentlichen Verkehr in Baden-Württemberg für alle Menschen zugänglich und attraktiv zu gestalten.
von Zimmer Elke | Juni 26, 2024 | Newsletterbeitrag
Was hat dich politisiert? Warum bist du heute hier? Ich stelle mir solche Fragen immer wieder selbst, um mich und meine Arbeit zu reflektieren. Und doch war es für mich etwas Besonderes, für die Multimediabroschüre unserer Landtagsfraktion zu den Ursprüngen meiner politischen Arbeit zurückzukehren. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: In der Multimediabroschüre können Sie und könnt ihr mehr über die Menschen hinter dem Mandat erfahren.
Die Grüne Fraktion will Politik lebendig und zeitgemäß halten. Ein weiterer Kanal, den wir als Fraktion dafür seit kurzem nutzen, ist der Podcast „Kein Bock auf Krise“. Corona-Pandemie, Kriege, Klimawandel – alles ist irgendwie nur noch Krise. Gibt es überhaupt noch einen Weg raus? Was können wir als Gesellschaft machen und was können vor allem unsere Politiker*innen ganz konkret tun, damit wir wieder aufatmen können? Der Podcast stellt genau diese Fragen Expert*innen und Politiker*innen. Gerne mal reinhören!
von Zimmer Elke | März 22, 2024 | Newsletterbeitrag
Wie scheitert eine Demokratie? Mit dieser Frage startete unsere Veranstaltung „Demokratie in Gefahr? Aus der Vergangenheit lernen“ im Mannheimer MARCHIVUM zu der ich gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Dr. Susanne Aschhoff MdL eingeladen habe.
Ich freue mich sehr darüber, dass so viele Menschen unserer Einladung zu einer Führung durch das NS-Dokumentationszentrum und der anschließenden Diskussion gefolgt sind. Denn um zu verhindern, dass Geschichte sich wiederholt und um es im Hier und Jetzt sowie in Zukunft besser zu machen, ist es wichtig, die Vergangenheit zu kennen. Die multimediale und interaktive Dauerausstellung erzählt die historische Entwicklung in Mannheim während der NS-Diktatur. Sie stellt Fragen nach dem Wie und Warum an unsere eigene Geschichte, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung stets gegen antidemokratische Tendenzen von uns allen verteidigt werden muss. Gemeinsam mit Dr. Harald Stockert, dem Direktor des MARCHIVUM, diskutierten wir Parallelen und Unterschiede der Weimarer Republik und heute. So wurde eins besonders deutlich: Demokratie ist nicht selbstverständlich. Wir müssen für sie eintreten und für sie kämpfen. So deutlich hätte ich das vor fünf Jahren nicht gesagt. Aber heute erleben wir, wie rechte Kräfte versuchen, unsere Demokratie zu destabilisieren. Deshalb ist es so wichtig, dass wir alle am 9. Juni bei den Kommunal- und Europawahlen demokratisch wählen.
Und um es mit den Worten unseres Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck zu sagen: „Mag sie auch nicht frei von Mängeln sein, so bleibt die Demokratie doch die beste Regierungsform die wir kennen, und weltweit Zufluchts- und Sehnsuchtsort der Unterdrückten.“ Wir haben mit unserem Kreuz unsere Zukunft in der Hand.
Hier geht es zum ausführlichen Veranstaltungsbericht auf meiner Website.
von Zimmer Elke | März 22, 2024 | Newsletterbeitrag
Im Landtag finden regelmäßig Parlamentarische Abende statt, zu denen uns Verbände zum Interessenaustausch einladen. Denn wir Politiker*innen können nicht alles wissen. Deshalb sind wir auf Informationen von Interessengruppen und deren Expertise angewiesen. Gleichzeitig sind deren Informationen stark subjektiv und von den jeweiligen Interessen geprägt. Denn Interessensgruppen versuchen, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Das ist auch legitim und in unserer Verfassung festgeschrieben. Wenn Gesetze formuliert werden, ist die Anhörung von Verbänden und der Wirtschaft sogar vorgeschrieben. Lobbyisten sind geschätzt und gefürchtet zugleich. Denn ein großes Problem ist, dass sich finanzstarke Lobbys oft besser durchsetzen als Verbände, hinter denen weniger Geld steht, wie beispielsweise Umweltverbände oder Verbraucher*innenschutzverbände.
Ein Austausch, der mir sehr wichtig ist, ist der mit dem Volkshochschulverband. Denn wir brauchen eine starke öffentliche Weiterbildung in Mannheim und in Baden-Württemberg, um Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt zu bewältigen. Die 161 Volkshochschulen in Baden-Württemberg leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Fachkräften und der Demokratiebildung. Durch die Förderung der Kommunen und des Landes ist es möglich, bezahlbare und bedarfsgerechte Grundbildung und Weiterbildung für alle anzubieten. Das liegt mir besonders am Herzen, denn jeder Mensch hat ein Recht auf lebenslanges Lernen. Es hat mich besonders gefreut, dass mit Susanne Deß die Leiterin unserer Abendakademie bei diesem Abend über das Projekt „Mannheim spricht“ berichtet hat. Bei diesem Projekt verfolgte die Abendakademie das Ziel, Menschen miteinander ins Gespräch zu kommen, die unterschiedliche Meinungen haben, aus unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Kontexten kommen. Denn:“ Wenn wir nicht immer wieder miteinander reden, gibt es keine Demokratie, keinen Zusammenhalt, wir erreichen keine gemeinsamen Ziele“, so Susanne Deß in ihrem Vortrag. Tolle Fotos (LINK: https://www.instagram.com/p/C4fiA8gtvOD/?igsh=djJ0dXI3OHB5dWNy) von Lena Lux
von Zimmer Elke | März 22, 2024 | Newsletterbeitrag
Die EU und die Entscheidungen die auf dieser Ebene getroffen werden, haben große Auswirkungen auf alle anderen politischen Ebenen. Und dass in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Beim Besuch der Fraktionsvorsitzenden der Europäischen GRÜNEN Terry Reintke MdEP konnte ich gemeinsam mit meiner Mannheim Abgeordnetenkollegin Dr. Susanne Aschhoff und der Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN im Mannheimer Gemeinderat Nina Wellenreuther ganz unterschiedliche Themen besprechen. Unser Start war der Mannheimer Hafen – einer der größten europäischen Binnenhäfen und wichtiger Partner bei der Verkehrswende. Wie die Perspektiven des Mannheimer Hafens sind und welche Rolle das Thema Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung spielt, waren Punkte unseres Austauschs im Rahmen einer kleinen Rundfahrt im Hafengebiet.
Am Abend besuchten wir dann das Queere Zentrum Mannheim QZM und tauschten uns mit den engagierten Menschen dort über die Herausforderungen des Ehrenamts allgemein, aber besonders über die Situation queerer Menschen und der Community hier vor Ort und in Europa aus. Und natürlich ging es auch darum, was eine erstarkende Rechte für die Community in Europa bedeutet.
Egal ob es darum geht die Verkehrswende voranzutreiben oder darum, die Rechte von LGBTQ-Menschen zu schützen und für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung einzustehen – am 09. Juni kommt es auf unsere Stimmen bei der Wahl zum 10. Europaparlament an. Der Ausgang dieser Wahl ist entscheidend für die Zukunft des Friedensprojekts Europa und ich hoffe, dass alle, die die Möglichkeit dazu haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Denn ich kann mich den Worten unseres Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann beim Neujahrsempfang der Landesregierung in Brüssel nur anschließen, mit denen er die EU als „Bollwerk, also ein Schutzwall für die Freiheit und gegen den Nationalismus“ bezeichnet hat.