Aschhoff und Zimmer (GRÜNE): „Wir stehen fest zusammen gegen Antisemitismus, Hass und Ausgrenzung“

Aschhoff und Zimmer (GRÜNE): „Wir stehen fest zusammen gegen Antisemitismus, Hass und Ausgrenzung“

Am heutigen Gedenktag an die Novemberpogrome vor 85 Jahren beschäftigte sich der Landtag von Baden-Württemberg nach einer Schweigeminute für die Opfer der Shoah und in Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürger*innen mit dem Bericht des Antisemitismusbeauftragten Dr. Michael Blume.

Die beiden Mannheimer Landtagsabgeordneten Elke Zimmer und Dr. Susanne Aschhoff erklären dazu: „Unsere Landtagspräsidentin Muhterem Aras hat mit eindrücklichen Worten klargemacht, dass Jüdinnen und Juden mit dem Grundgesetz versprochen wurde, dass sie in Deutschland nie wieder Angst haben müssen. Nicht um ihre Würde, nicht um ihr Leben – nie, nie, nie wieder. Dieses elementare Versprechen drohe aber zur hohlen Phrase zu werden. Für diese klaren Worte und diese Mahnung sind wir Muhterem Aras sehr dankbar. Wir alle sind in der Pflicht, in unserem Alltag und in unserem politischen Handeln Antisemitismusbeauftragte zu sein, so wie es auch unser Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz in seiner heutigen Rede forderte.

Als Abgeordnete aus Mannheim mit all seiner kulturellen und religiösen Vielfalt sehen wir uns dem ganz besonders verpflichtet und danken dem Antisemitismusbeauftragten Dr. Michael Blume von ganzem Herzen für seine Mut machenden Worte. Ganz besonders richtete er seine Worte an junge Menschen und bestärkte sie darin, in all ihrer Vielfalt zusammenzustehen und sich nicht auseinandertreiben zu lassen. Diesem Aufruf schließen wir uns mit voller Überzeugung an. Nur gemeinsam haben wir eine Zukunft als Gesellschaft, die für ein Leben in Frieden und Freiheit einsteht.“

Erinnern ist unsere Aufgabe

Erinnern ist unsere Aufgabe

In dieser Woche jährte sich zum 77. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Unter anderem die Gedenkstunde des baden-württembergischen Landtages und die der Stadt Mannheim haben auch dieses Jahr in digitaler Form Möglichkeiten des Erinnerns gefunden und gleichzeitig in die Zukunft gewirkt. Denn es ist unsere Aufgabe an das Grauen zu Erinnern, welches Millionen europäischer Jüdinnen und Juden durchlitten haben, denn dieses Erinnern ist nicht nur eine Würdigung der Opfer – es ist ein Beitrag dazu, dass sich solche Taten nie mehr wiederholen.

Soviel wir uns mit diesem dunkelsten Teil der deutschen Geschichte auseinandersetzen mögen, werden wir doch niemals im Ganzen erfassen können, wie groß das persönliche Leid der Opfer der Verfolgung und Vernichtung tatsächlich war und ist. Umso wichtiger sind die Berichte und Zeugnisse von Überlebenden.

Zu ihnen zählt Zilli Schmidt. Im Zuge des Auschwitz-Erlasses von 1942 wurde die Deportation aller Sinti und Roma angeordnet. So wurde 1942 Zilli Schmidt mit ihrer ganzen Familie in das sogenannte „Zigeunerlager“ im KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie hat Auschwitz überlebt. Ihre Tochter, ihre Eltern und ihre Schwester wurden dort ermordet.  

Am 21. Januar 2022 durfte ich an der Veranstaltung im Mannheimer Kulturhaus RomnoKehr teilnehmen, in deren Rahmen der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz  an Zilli Schmidt überreichen durfte. Ich bin tief beeindruckt von der Lebensgeschichte dieser Frau, vor allem aber von der Kraft und dem Mut diese Geschichte zu erzählen und damit zu warnen und zu mahnen: Lasst es nie wieder dazu kommen. Das ist unsre Aufgabe und unser Auftrag.